Unterwegs sein ist schön!
Mit Dr. Andreas Degen, Oberkirch, Mitglied im Vereinsvorstand war Willy unterwegs zu den Quellen seiner ersten Tätigkeit in Tansania.
Auf der grossen Insel Ukerewe im Viktoria See mit seiner Hafenstadt Nansio, begann seine Mission.
Zwei Menschen aus den 60iger Jahren vorigen Jahrhunderts traf er dort wieder.
Es war Andrew mit seinen 79 Jahren. In ihm brennt nach wie vor das Osterfeuer in seinem Herzen. Am Palmsonntag wurde er vormittags in eine abgelegene Gemeinde gerufen, nachmittags predigte er im Gefängnis
und das schon seit 50 Jahren. Über die Ostertage war er 4 Tage auf einer der Nachbarinseln im Viktoriasee unterwegs um die Botschaft von Christus, das Licht der Welt zu verkündigen.
Auf seinen Wunsch hin, ermöglichte von Willy ihm eine theologische Ausbildung. Er wurde Evangelist, Diakon. Seit 50 Jahren übt er diese Berufung voll aus.
Die 2. Begegnung war im Gottesdienst Willys ehemaliger Gemeinde. Plötzlich wurde Willy von hinten an der Schulter beruehrt. Er drehte sich um und sah in die Augen von Rucy, die er sofort wieder erkannte.
Vor über 50 Jahren lernte sie in dem zur Mission gehörigen kirchlichen Kindergarten in Nansio. Später konnte sie schulisch als Erzieherin abschliessen. Seither ist sie in der Kindergartenarbeit tätig,
immer noch mit ganzer Hingabe, auch mit 69 Jahren.
Fahrt zur Nachbarinsel Ukara mit Besuch der alten Missionsstation.
Voriges Jahr ist sie durch das Fährunglück in die Weltpresse gelangt. Knapp 50 Meter vor der Anlegestelle kenterte die überfüllte Fähre mit ca. 450 Passagieren.
Etwa 200 Menschen ertranken. Die meisten Inselbewohner können nicht schwimmen, ebenso ertrinken die Fischer immer wieder bei einem Schiffsunglück. Betroffen standen wir nach Ankunft auf Ukara
an den Gräbern der Verunglückten und gedachten der Angehörigen.
Auf dem Heimweg treffen wir Maasai, die wir in ihrer Sprache gruessen und mit Ashenele beim Abschied bedanken.
Zurück in Malaika begannen die Vorbereitungen für das Osterfest. Herausragend war der Karfreitag. Die Prozession mit ihren meditativen Stationen begann bereits um 6 Uhr früh und endete nachmittags nach der Karfreitagsliturgie
in der Kirche mit über 1000 Besuchern. Den Karsamstag mit Osternachtsfeier begannen die Maenner um 16 Uhr, die Frauenvereinigung und die Lehrer der Umgebung beteten bereits ab Mittag.
Nach einer bewegenden Osternachtfeier machten wir uns nach 22 Uhr auf den Heimweg.
Wie schön und zeitlos können in Afrika Kirchenfeste gefeiert werden. Dabei klingt das mehrstimmige Halleluja weiter in "Herz und Hirn".
Und die Malaikakinder haben ihre Festtagswünsche auch wieder verwirklichen dürfen. Nach dem Essen gab es als Dessert Schwarzwälder Tannenhonig, ein Geschenk von Familie Alfons Schmälzle. Jeder durfte mal mit dem Finger kräftig
eintauchen. Die Spezialisten versuchten es mit zwei. Es reichte sogar für 2 Runden.
Ein süßes Versucherle aus dem Schwarzwald - Tannenhonig aus Ottenhöfen.
Zur Freude der Malaika Kinder und Jugend hat jetzt jeder einen eigenen Schul Rucksack. Asuna und Willy konnten die letzten 50 in unseren Koffern vakuumverpackt mitbringen. Welch ein Fest.
Schulrucksack Ausgabe. Jedes Kind hat jetzt eine eigene Schultasche
In den Augen der Malaika Kinder tauchen für Willy - und andere auch - viele Osterereignisse auf. Es sind nachösterliche Geschichten von einem neuen gelingendem Leben.
An eine möchte Willy erinnern:
Vor 20 Jahren fanden Asuna und Willy ein Bündel Mensch in einem Sack, ausgesetzt, ausgestossen, unmenschlicher Ballast, ohne Herkunft, Geburtsdatum, ohne Namen, ein Niemand?
Asuna gab ihm den Namen Victor und sagte Victory - Sieg des Lebens. Du darfst leben! Sie gab ihm dann den Namen ihrer Familie Mufwolobo und sagte: Du gehörst jetzt zu unserer Familie und Du bist erbberechtigt.
Willy gab ihm seinen Geburtstag im Wonnemonat Mai, den 05.05. Natürlich ohne Geburtsjahr. Heute ist Viktor ein prächtiger, begabter junger Mann. Alle lieben und schätzen ihn in Malaika. Er ist aufgestanden in all
diesen Jahren, um sein Leben gemäß seiner Berufung zu leben, als Mensch verantwortlich zu sein für sich und seine Mitmenschen. Und er gestaltet mit, wo immer er gebraucht wird, sehr menschlich.
Mensch Jesus, überall sehen wir deine österlichen Spuren!
Asuna und Willy mit Kindern von Malaika Children`s Home.