Die Malaika Stephano Academy wird erweitert
Ausbau zur Junior Highschool


Bildung ist überall auf der Welt der Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben und für die oft traumatisierten Heimkinder in Malaika Children's Home ist sie noch viel entscheidender.
Die Notwendigkeit einer besonderen schulischen Betreuung war der Hauptgrund für die Einrichtung der Grundschule, die nach Asuna Schneiders Vater benannt wurde als "Stephano Academy".
In der Stephano Academy ist die maximale Klassenstärke 30 Kinder, so dass eine individuelle Betreuung gewährleistet ist.
So sind die Bildungschancen der Heimkinder denen der Kinder aus "normalen" Familien ebenbürtig.
Ein Besuch der staatlichen Schulen in Kenia mit durchschnittlichen Klassenstärken von 60 Schülern pro Klasse, manchmal bis über 100, würde zwangsläufig dazu führen, dass die Heimkinder weiter die Verlierer bleiben.
Wie bereits im letzten Malaika Bote (Malaika Bote 2023) berichtet, wurde in Kenia das Schulsystem grundlegend reformiert. Ziel dieser Neuordnung ist es, mehr praktisches Lernen in den Schulalltag zu integrieren.
Anstatt bisher 8 Jahre Grundschule und 4 Jahre Sekundarschule bis zur Hochschulreife oder Berufsschulabschluss, wird nun das als "2-6-3-3" bezeichnete System praktiziert: 2 Jahre Vorschule (Pre-Primary), 6 Jahre Grundschule, 3 Jahre Junior und 3 Jahre Senior Secondary.

Das "kompetenzbasierte Curriculum" (CBC - competence based curriculum) wird umgesetzt insbesondere durch die Schaffung einer Mittelstufe, der Junior Secondary bzw. Highschool.
Wir wurden aufgefordert, eine solche "Junior Secondary School" in die Grundschule zu integrieren, im deutschen Schulsystem einer Mittelstufe entsprechend.

Schulneubau


Mitte Mai 2023 konnten wir - dank einer großzügigen Förderung von Engagement Global / Bengo (Bengo) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) - mit der Umsetzung des Neubaus beginnen.
Zachary Josma, der bereits das "Küchenprojekt" in schwierigen Zeiten gemanagt hat, übernahm wiederum die Bauleitung und dank seiner Unterstützung geht das Projekt zügig voran. Der Innenausbau wird 2024 fertiggestellt.



Die zusätzlichen Klassenzimmer wurden in einem neuen, doppelstöckigen Haus gebaut und barrierefrei mit Rampe gestaltet. Aufgrund von Normen für die Klassenzimmer war es nicht möglich, die vorhandenen Klassenräume der Stephano Academy zu nutzen.
Daher war ein Neubau erforderlich.
Dafür müssen Fachräume ("CBC - competence based classrooms" = "kompetenzbasierte Klassenzimmer") aufgebaut und entsprechend ausgestattet werden. Das Pflichtangebot umfasst Musikunterricht, Hauswirtschaft ("Home Science"), Informatik, Chemieunterricht und auch Landwirtschaft. Neben Musiktechnik,Instrumenten, Nähmaschinen, Computer- und Laborarbeitsplätzen benötigt die Schule auch eine Werkstatt und einen modernen Schulgarten.


Nähmaschinen


Computerraum


Schulgarten


Labor

Eine Anforderung der Regierung für die neue "Junior Secondary", die uns erst relativ spät mitgeteilt wurde ist, dass diese einen eigenen Lehrkörper hat und auch unabhängig vom Grundschulteil administriert wird.
Das bedeutet, dass für die Mittelstufe weitere Räumlichkeiten benötigt werden. Gemeinsam haben wir uns dazu entschlossen, hierfür den bestehenden straßenseitigen Trakt der Stephano Academy zu renovieren, aufzustocken und in dem Zusammenhang einen neuen repräsentativen Eingangsbereich zu schaffen.
Wir freuen uns über den raschen Fortgang und das tolle Ergebnis, und wir sind auch stolz darüber, dass wir gemeinsam dieses große Schulprojekt so zügig umsetzen konnten! Eine förmliche Eröffnung der "Stephano Junior High" erfolgt im Sommer 2024 im Beisein der kenianischen Regierung und Vertretern der Deutschen Botschaft.
Unser Dank gilt all den Spenderinnen und Spendern und Engagement Global.
Die Investition in die Schule dient vor allem der "Sicherung und Verbesserung der Bildungschancen der Malaika-Kinder" (so der Projektname des bengo Projektes).
Ein wichtiger Aspekt ist aber auch die (finanzielle) Nachhaltigkeit:
Nach dem Ausbau sollen ca. 80 weitere, externe Schüler/-innen unterrichtet werden, die auch Schulgeld zahlen. Insgesamt erhöhen sich so die Bildungschancen und damit die Lebensumstände von ca. 300 Schul- und Heimkindern pro Jahr deutlich.
Langfristiges Ziel ist, dass sich das Waisenheim zunehmend selbst finanziert und nicht mehr ausschließlich auf die Spenden von Deutschland/ Europa angewiesen sein.
Dafür sind weitere Einnahmequellen erforderlich: Beispiele sind die obengenannten Schulgelder externer Kinder dank des Schulneubaus.